Die erhöhte Gefahr des ersten saisonalen Sturms ist nicht nur ein Gefühl; es ist ein gut dokumentiertes Ereignis, das Verkehrssicherheitsexperten als „First Flush“ bezeichnen. Drei bis vier Monate lang trocknen die Straßen im Sommer in der Sonne. Auf ihnen sammelt sich ein feiner, unsichtbarer Film aus Motoröl, Schmierfett, Kühlmittel und Reifenrückständen. Dieser Cocktail aus Autoschmutz wird zu einem Teil der Straßenoberfläche.
Dann kommt der erste größere Regen.
Anstatt die Straße zu reinigen, hebt das Regenwasser die glatte, fettige Patina an die Oberfläche und vermischt sich mit ihr zu einem gefährlich rutschigen Film. Der Effekt ist, als würde man auf einer dünnen Ölschicht fahren. Die Reifenhaftung wird drastisch reduziert und der Bremsweg verlängert sich, lange bevor der Regen stark genug ist, um die Verunreinigungen wegzuspülen. Es ist ein vorübergehender, aber gefährlicher Zustand, in dem die Reibung der Straße am geringsten ist.
Diese physische Realität kollidiert mit der Fahrerpsychologie. Wir sind noch im „Sommerfahrmodus“ – an trockene, reaktionsschnelle Straßen gewöhnt. Wir haben uns mental noch nicht auf die Notwendigkeit langsamerer Geschwindigkeiten und sanfterer Lenkbewegungen eingestellt. Diese Kombination aus unerwartet glatten Oberflächen und unvorbereiteten Fahrern ist ein Rezept für eine Katastrophe:
Der Anstieg des Chaos: Unter diesen Bedingungen kommt es häufiger zu Schleudern, Auffahrunfällen und Massenkarambolagen. Der plötzliche Kontrollverlust kann einen normalen Arbeitsweg in ein Chaos verwandeln.
Die Unmöglichkeit des Beweises: Wenn sich im Chaos eines Wolkenbruchs ein Unfall ereignet, wird die Schuldzuweisung zum Albtraum. Die Sicht ist schlecht, die Erinnerungen sind durcheinander und das Argument „Er hat gesagt, sie hat gesagt“ ist allgegenwärtig. War der Fahrer vor Ihnen zu schnell für die Verhältnisse, oder sind Sie zu dicht aufgefahren? Ohne objektive Aufzeichnungen können Versicherungsgesellschaften die Unklarheit ausnutzen, um eine Teilschuld zuzuweisen, was Sie Tausende kosten kann.
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Fahrerflucht: Schlechtes Wetter ist ein Geschenk für die Verantwortungslosen. Ein Fahrer, der einen Unfall verursacht, kann einfach in den Regen und die Dunkelheit davonrasen, in der Gewissheit, nicht erkannt zu werden. Da nur etwa 10 % der Fahrerfluchten jemals aufgeklärt werden, stehen die Chancen überwiegend gut für den Täter, sodass Sie die volle finanzielle Belastung tragen müssen.
Der „First Flush“ erzeugt einen perfekten Sturm aus physischer Gefahr und rechtlicher Unklarheit. In diesem Umfeld ist eine unparteiische, hochpräzise Aufzeichnung der Ereignisse kein Luxus, sondern eine Notwendigkeit.